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Maschenproben – Pflicht oder Kür?

Jaja, Maschenproben – die sind ja so eine Sache. Ein bisschen wie Lakritz oder Spinat – gefühlt gibt es nur schwarz oder weiß, aber nichts dazwischen. Entweder du machst pflichtbewusst Maschenproben oder lässt es eben bleiben. So zumindest meine Erfahrung… Zugegeben, ich lese immer wieder, wie wichtig Maschenproben sind. Aber bisher habe ich mich stets geweigert, welche zu machen – zu schade war es um die Zeit, das Material und die Verschiebung des eigentlichen Strickens am Projekt. Drei Dinge bringen mich langsam zum Umdenken:

1. Strickproben im Wollgeschäft

Im Wollgeschäft meiner Wahl liegen neben den Garnknäueln immer kleine Strickproben, so dass man die Wolle im gestrickten Zustand fühlen kann. Das erleichtert mir den Kauf ungemein, denn gestrickt verhält sich das Garn ja auch immer noch mal anders als im Knäuel. Mit eigenen Maschenproben weiß man auch zu Hause immer genau, welche Wolle sich wie anfühlt. Schließlich strickt man ja nicht nur für sich selbst, sondern gern auch für andere. Und spätestens wenn das fertige Strickstück das eigene Heim verlässt, weiß ich nicht mehr so genau, wie sich die Wolle eigentlich anfühlte und das Muster tatsächlich aussah.

2. Videokurs „Das 1×1 der Maschenproben“ von Makerist

Bei Makerist hatte ich mir vor längerer Zeit schon mal den Kurs über Maschenproben gekauft. Marisa von maschenfein.de erklärt darin, wie man Maschenproben erstellt, sie behandelt, sie liest und sie dann auch organisiert. Das hat mich schon beeindruckt, aber bisher war der Funke einfach noch nicht übergesprungen. Erst zwei eigene Erfahrungen aus jüngster Zeit haben mich jetzt aber doch nachhaltig geprägt.

3. Eigene Projekte

Leider habe ich Ende letzten Jahres am eigenen Leib bzw. am eigenen Strickstück erfahren müssen, wie es ist, wenn das fertige Teil zum Schluss nicht passt. Autsch! Das hat schon mächtig an meiner Ehre als Strickerin gekratzt (zumal die Mütze nicht für mich war). Klar kann das immer mal passieren, aber ich verfluche mich innerlich schon ein wenig, dass ich keine Maschenprobe vorher gemacht habe (und zwischendurch einfach dachte, das wird schon gehen). Denn nun muss ich die Mütze ein zweites Mal stricken – diesmal allerdings nicht ohne Maschenprobe, ich schwöre!

Beim aktuellen Projekt für den Gatten (Schal und Mütze) habe ich einige Musterproben gestrickt. Zum einen weil ich Zeit hatte und mich vorher selbst nicht zwischen mehreren Mustern entscheiden konnte. Zum anderen fand ich es eine gute Idee, um meinem Gatten eine bessere Basis zur Entscheidung zu geben. Und bloß gut: die Muster wirken extrem unterschiedlich mit der gleichen Wolle – und der Materialverbrauch variiert auch sehr stark. Dank der Maschenproben fühle ich mich jetzt besser vorbereitet. Und ich habe gemerkt, dass so eine Maschenprobe das eigentlich Projekt gar nicht verschiebt, sondern Appetit macht auf mehr.

Und in Zukunft???

Schön und gut, Maschenprobe hin oder her. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, ob ich jetzt einfach mal so eine 360°-Wendung hingelegt habe und jedes Mal eine Maschenprobe mache. Sicherlich nicht! Werde ich in Zukunft aber öfter mal Maschenproben stricken, um mir doppelte Arbeit und aufribbeln zu sparen? Auf jeden Fall! Ich leg dann gleich mal los…

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